Aktuelle Projekte
Unter dem Dach des PIDS wird in zahlreichen Projekten aus den Bereichen Informatik, Recht, Wirtschaft und Humanwissenschaften geforscht. Die nachfolgenden Projekte stellen somit lediglich eine Auswahl dar.
Bewusstsein, Motivation und Implementierung von Datenportabilität – Stärkung radikaler und disruptiver Innovationen durch verbesserte Datenportabilität
Um die Datensouveränität der Nutzer zu stärken und die Dateninteroperabilität zwischen Online-Diensten zu ermöglichen, wurde mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) die Datenportabilität als neues Grundrecht eingeführt. Nur wenige Nutzerinnen und Nutzer von Online-Diensten können jedoch mit dem Wort Datenportabilität etwas anfangen, obwohl damit Vorteile für sie verbunden sind: Der Begriff bezeichnet die Möglichkeit, personenbezogene Daten zwischen verschiedenen Anbietern zu übertragen, was den Datenschutz stärken und die Auswahlmöglichkeiten verbessern kann. Abgesehen vom mangelnden Bewusstsein und fehlender Motivation der Nutzer, von Datenportabilität Gebrauch zu machen, erschweren technische Hindernisse (z.B. Standardisierung, Interoperabilität) den Datentransfer zwischen verschiedenen Diensteanbietern. Das Projekt geht diese vielschichtigen Problemstellungen an, um Datenportabilität für alle Nutzergruppen zu ermöglichen. Es soll untersucht werden, wie Datenportabilität aus psychologischer, wirtschaftlicher und technologischer Sicht am effektivsten umgesetzt werden kann, um Wettbewerb und datengetriebene Innovationen zu stärken.
Projektleitung:
Prof. Dr. Johann Kranz, LMU München, Professur für Internet Business und Internet Services
Prof. Dr. Susanne Mayr, Universität Passau, Lehrstuhl für Psychologie mit Schwerpunkt Mensch‐Maschine-Interaktion
Prof. Dr. Jens Grossklags, TU München, Professur für Cyber Trust
Laufzeit: 2020 – 2021 (bzw. 2022)
Mittelgeber: Bayerisches Forschungsinstitut für digitale Transformation (bidt) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
"Multi-Resilience" - Resistente Infrastruktur für die Energiewende (Multi-Res)

Energieverteilungssysteme basieren zunehmend auf der Verbindung zwischen verschiedenen Infrastrukturen (Elektrizität, Gas, Wärme, IKT) und verwandeln sie in intelligente multimodale Energieverteilungssysteme (SMEDS). Diese wechselseitige Verbindung führt zu einer steigenden Komplexität der SMEDs, die zusätzliche Herausforderungen sowohl auf Intra- als auch auf Inter-System-Ebene mit sich bringt. Im Projekt Multi-Resilience wird der Frage nachgegangen, wie die Belastbarkeit in mehreren miteinander verbundenen Infrastrukturen und deren gegenseitige Abhängigkeiten modelliert und wie die Belastbarkeit insgesamt verbessert werden kann.
Erneuerbare Energien sind zentral für die Energiewende, machen aber das Stromnetz anfälliger für Störungen. Hinzu kommen die Herausforderungen moderner IT. Ein Forschungsteam unserer Universität und der Universität Kassel untersucht, wie sich Ausfälle in der neuen Energieinfrastruktur auffangen lassen.
Projektleitung an der Universität Passau: Prof. Dr. Hermann de Meer
Mittelgeber: DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft
SEMIoTICS

SEMIoTICS (Smart End-to-end Massive IoT Interoperability, Connectivity, and Security) dient der Entwicklung eines Frameworks, das einen sicheren und zuverlässigen Betrieb sowie semiautonomes Verhalten von Internet-of-Things (IoT) sowie industrial IoT-Anwendungen ermöglichen soll. Grundlage sowohl für die Konfiguration als auch für die kontinuierliche Überwachung (monitoring) bilden sogenannte Patterns, also wiederverwendbare und kombinierbare Vorlagen, welche die Vorgaben hinsichtlich der zu erreichenden Sicherheits-, Verfügbarkeits- und Datenschutz-Eigenschaften maschinenlesbar beschreiben. Das SEMIoTICS-Framework soll eine schichtübergreifende und intelligente dynamische Anpassung unterstützen, auch für heterogene intelligente Objekte, Netzwerke und Clouds. Zur Herstellung von Interoperabilität heterogener Geräte werden semantische Beschreibungen eingesetzt. Die Projektergebnisse werden von der Industrie in drei verschiedenen Anwendungsszenarien in den Bereichen erneuerbare Energien, Gesundheitswesen und intelligente Sensorik validiert und über eine offene API angeboten.
Zur offiziellen Website des Projekts
Projektleitung: Prof. Dr. Joachim Posegga (Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt IT-Sicherheit)
Laufzeit: 01.02.2018 - 31.12.2020
Mittelgeber: Europäische Union (EU) > EU - 8. Forschungsrahmenprogramm (Horizon 2020)
SORRIR: Mehr Widerstandsfähigkeit für das Internet der Dinge

Das Internet of Things (IoT) durchdringt nicht nur den privaten Alltag, sondern auch Wirtschaft, Medizin und den öffentlichen Raum. Forschende der Universitäten Passau und Ulm arbeiten im Projekt SORRIR daran, das IoT robuster gegen Angriffe und weniger fehleranfällig zu machen. Sie entwickeln eine selbstorganisierende, resiliente Ausführungsplattform für IoT-Services, mit dem Ziel, deren Widerstandsfähigkeit gegen Ausfälle und Angriffe zu erhöhen. Als praktisches Anwendungsbeispiel betrachtet das SORRIR-Team unter anderem die Parkraumverwaltung, ein zentraler Bereich, wenn es um Smart Cities geht. Weitere Anwendungsszenarien aus den Bereichen E-Health und Industrie 4.0 sind geplant.
Die Universität Passau ist in dem Projekt für die Entwicklung eines Sicherheitskonzeptes, für Monitoring und Angriffserkennung sowie für Architekturebenen übergreifende Resilienzmechanismen verantwortlich.
Projektleitung lokales Teilprojekt:Prof. Dr. Hans Peter Reiser
Mittelgeber: BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Weitere Informationen: https://sorrir.io
UNICARagil – Disruptive modulare Architektur für agile, autonome Fahrzeugkonzepte

Im BMBF-Forschungsverbund UNICARagil haben sich führende deutsche Hochschulen zusammengeschlossen, um vollständig fahrerlose elektrische Fahrzeuge zu entwickeln. Beteiligt ist auch ein Forschungsteam der Universität Passau.
Bei der Bewältigung der Herausforderungen, die sich aus einem steigenden Mobilitätsbedarf und der fortschreitenden Urbanisierung ergeben, werden autonome elektrische Fahrzeuge eine Schlüsselrolle einnehmen. Sie schaffen die Grundlage für einen nachhaltigen und intelligenten Straßenverkehr, neuartige Mobilitäts- und Transportkonzepte sowie Verbesserungen der Verkehrssicherheit und Lebensqualität in urbanen Räumen.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die offizielle Website des Projekts.
Projektleitung in Passau: Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser
Laufzeit: 01.09.2019 - 31.01.2022
Mittelgeber: BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Forschungsprojekt BSI 356: IT-Sicherheitsregulierung
IT-Sicherheit ist mehr als nur eine Frage der Technik, sie ist auch eine juristische Herausforderung. Wie bringt man Unternehmen dazu, bessere Software zu entwickeln? Sind Gütesiegel besser als Gebote und Strafen? Wer haftet für Mängel und Schäden? Wer ist für den Schutz der IT-Systeme zuständig? Was kann man dem Verbraucher als Internetnutzer zumuten? Solche Fragen zu klären und Eckpunkte für die künftige Regulierung der IT-Sicherheit zu entwickeln, ist Gegenstand der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Auftrag gegebenen Studie.
Ohne IT-Sicherheit, also die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit von Daten und IT-Systemen funktioniert das digitale Leben nicht. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden Leitlinien für die Gewährleistung von IT-Sicherheit entwickelt, die mit relevanten Verbänden, Unternehmen und Institutionen praxisnah zu Diskussion gestellt werden. Die ca. 700seitige Studie soll zukünftige Gesetzgebungsvorhaben und private Regulierungsansätze (etwa durch Normung) informieren und prägen.
Leiter: Dirk Heckmann (TU München)
Stellv. Leiter: Thomas Riehm (Uni Passau)
Kooperationspartner: Ninja Marnau (CISPA Saarbrücken)